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"Dialogische Prozesse in der Instrumentalpädagogik:"
Seminar (A): Der Dialogische Kubus 1*

Kursleitung:
Dipl. instr.päd. Christine Moritz

Kursbeschreibung:

Kann Klavierunterricht langweilig sein? Können Lehrkräfte von Schülern etwas lernen? Kann man aus drei Minuten Videoaufzeichnung die Biographie eines Klavierlehrerlebens lesen?

In diesem Seminar steht die Beziehung zwischen LehrerInnen und SchülerInnen (L-S-Relation) im Mittelpunkt. In kaum einem anderen Unterrichtsfach – ob nun im Einzel- oder Kleingruppenunterricht oder im Klavierunterricht innerhalb der Musikvermittlung oder in der Schule - entsteht soviel Nähe wie im instrumentalen Unterricht. Auf der einen Seite werden dadurch Möglichkeiten zu einer individuellen Begegnung zwischen SchülerInnen und Lehrerinnen gegeben. Die Realität zeigt jedoch, dass der Unterricht für die Lehrkräfte oft eine Herausforderung darstellt: die Bewältigung der Vielzahl an Schülern, die Notwendigkeit, immer wieder neu auf die sich ergebende Situation einzugehen und nicht zuletzt die zu bewältigende Vielzahl an logistischen Aufgaben führt nicht selten zu einer Stagnation der Beziehung.

Im Seminar wird zunächst ein Überblick über die Faktoren einer „Begegnung“ vermittelt. Das Modell des sog. "Dialogischen Kubus" (vgl. Literatur unten) gibt dabei einen systematischen Einblick in die komplexe Thematik. Das Modell ist jedoch nur der Ausgangspunkt für die praktischen Seminarübungen, die zunächst auf der Basis von Videovorführungen, anschließend auf der Basis der eigenen Unterrichtserfahrungen der teilnehmenden Lehrkräfte durchgeführt werden.

Im Zentrum stehen dabei die Möglichkeiten der Gestaltung der L-S-Relation im Spannungsfeld zwischen Leistungseinforderung auf der einen, dem Wunsch nach einem vertrauensvollen Verhältnis zu den eigenen SchülerInnen auf der anderen Seite, innerhalb welchem Sie sich künstlerisch vielfältig entwickeln können. Die Problembereiche, die durch die veränderten Rahmenbedingungen in der Musikschule oder der Privatmusikerziehung und durch äußerst heterogene Leistungsstandarts im Bereich des Klavierunterrichts auftreten, spielen dabei erfahrungsgemäß eine große Rolle.

Das Seminar soll KlavierlehrerInnen dazu verhelfen, die eigenen pädagogischen Verhältnisse systematisch zu reflektieren, die individuellen Stärken, aber auch die eigenen Problembereiche kennenzulernen - vor allem jedoch soll es Mut machen, die eigenen Schülerbeziehungen aktiv zu gestalten.


Organisatorisches:
Seminardauer:10:00 - 17:00 Uhr
Seminargebühr:120,- Euro bei Kursbeginn in bar
oder 7 Tage vorab per Überweisung an:
Moritz, Christine
Raiffeisenbank Teck
BLZ: 61261213 - Kto: 420 92000
(- Sonderpreise für Studierende und Arbeitslose n.V.
- 10% Sofortzahlerrabatt bei Zahlungseingang 10 Tage vor Kursbeginn.
- Getränke werden bereitgestellt
- Mittag- und Abendessen kann nach Absprache organisiert werden. Diese Kosten sind NICHT in den Seminargebühren enthalten.)



Zur Person

Christine Moritz, Jahrgang 1968

Studium Instrumental- und Gesangspädagogik
in Frankfurt am Main; Hauptfach: Klavier

seit 1992 als Klavierlehrerin im folgendem Umfeld tätig:
Einzel- und Kleingruppenunterricht Klavier, Kinderkonzerte; Erwachsenenunterricht; Durchführung von Musiktheater, Musikprojekt

seit 2005 Dokrorandin und Stipendiatin an der PH Ludwigsburg, Lehrbeauftragte an der PH Heidelberg und Ludwigsburg. Promotion 2009

Seit 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin Pädagogische Hochschule Heidelberg (Musikvermittlung) und Freie Mitarbeiterin Institut für Qualitative Sozialforschung Freie Universität Berlin (Redaktionsassistenz)

Derzeitige Arbeitsschwerpunkte im Bereich Instrumentalpädagogik: Hochschullehre und Lehrerfortbildung, Einzelberatung Instrumentalpädagogik, Videoanalysen

Publikationen: (thematisch)
Moritz, C., Flechsig, H.: Die Feldpartitur. Eine Möglichkeit der Erfassung realzeitlichen Unterrichtshandelns auf der Basis audiovisuellen Datenmaterials, in: Corsten, Michael et al: Videobasierte Methoden der Bildungsforschung – Sozial–, kultur- und erziehungswissenschaftliche Nutzungsweisen. (i.Dr.)

Moritz, C.: Dialogische Prozesse in der Instrumentalpädagogik. Eine Grounded Theory Studie. Essen (Die Blaue Eule) 2009 (i.V.)

Moritz, C.: Das Kongruenzfeld in der Instrumentalpädagogik. Postersession Berliner Methodentreffen. www.berliner-methodentreffen.de 2008. Verfügbar unter: www.qualitative-forschung.de/methodentreffen/archiv/poster/poster_2008/moritz.pdf

Moritz, Christine: Dialogische Prozesse in der Instrumentalpädagogik. Vorstellung eines Forschungsprojekts. Aus: Schläbitz, Norbert (Hrsg.): Interkulturalität als Gegenstand der Musikpädagogik. Essen (Die Blaue Eule) 2007. S. 255-286.

Moritz, C.: Dialogische Prozesse in der Instrumentalpädagogik. Postersession Berliner Methodentreffen. www.berliner-methodentreffen.de 2007. Verfügbar unter: www.qualitative-forschung.de/methodentreffen/archiv/poster/poster_2007/P12.pdf

1* Forschungsprojekt an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in Kooperation mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst Stuttgart. Das Projekt wurde gefördert durch zwei Stipendien im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogramms (HWP) des Landes Baden-Württemberg und des Schlieben-Lange-Programms des Landes Baden-Württemberg unter Beteiligung des EU-SF.


Christine Moritz
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Abteilung Musik
71634 Ludwigsburg

Kontakt: Moritz@ph-ludwigsburg.de

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